Mittwoch
Endlich war es soweit. Ab zur Buchmesse. Ausgeschlafen ging es mit der Bahn nach Leipzig. Im ICE in Berlin saß vor mir eine Bloggerin. Welch ein Zufall. Wer trifft schon auf dem Weg zur Buchmesse jemanden, der genauso buchverrückt ist, wie man selbst? 😉 Auf dem Bahnhof wartete schon Nicole von Büchermomente auf mich. Wir teilten während der Messe Tisch und Bett.
In unserem Zuhause auf Zeit wurden wir von der gesamten Familie begrüßt. Mutter, Tochter, Sohn und Katze – aufgereiht wie Perlen auf einer Schnur standen sie zur Begrüßung parat. Schade, dass wir davon kein Foto gemacht haben. Es war zum Schießen.
Nach einem netten Plausch mit unserer Vermieterin ging es ab in die Stadt. Wir wollten in einem Restaurant essen, das wir im letzten Jahr entdeckt haben. Die Zigarre. Echt leckeres Essen. Preiswert. Nettes Personal und eine tolle Location. Da gehen wir nächstes Jahr bestimmt wieder hin. Nach einem netten Abend ging es voller Vorfreude auf den ersten Messetag ins gemeinsame Bett.
Donnerstag
Ausgeschlafen – zum letzten Mal während der Messe – ging es los. In der Nähe unserer Unterkunft gab es einen wunderbaren Bäcker. Das Frühstück war also gesichert und lecker und die Haltestelle für die Straßenbahn genau daneben. Während der Messe fuhr sogar die Linie 10 zum Messegelände. Also kein Umsteigen am Bahnhof. Perfekter konnte der Tag nicht starten.
Den Donnerstag habe ich genutzt, um mir einen Überblick zu verschaffen, zu schauen, wo was ist. Das erste Buch ließ auch nicht lange auf sich warten. Über das Zebra von Carola Leipert habe ich mich sehr gefreut. Es stand schon sooooo lange auf meiner Leseliste. Und der Krieger von Melissa David war natürlich auch Pflicht. Ich freue mich schon, wieder ins Kruento-Universum abzutauchen.
Zum Stand der Crew zog es mich am Wochenende öfter. Ich liebe sie einfach. Nur schade, dass Alexandra Mazar nicht dabei war. Sie ist irgendwie vom Messepech verfolgt. Leider habe ich mich verquatscht und dadurch meinen Termin mit Heike Stepprath – ja, noch eine Heike – verpasst. Ich hätte mir die Diskussion gerne angehört. Die Lesung mit Claudia Winter aus ihrer Wolkenflüsterin war ein toller Abschluss des Messetages. Ihr zuzuhören ist immer wieder ein Genuss. Natürlich hatte ich das Buch dabei und habe mir ein Autogramm ergattert. Anschließend konnten die beiden Heikes sich doch noch treffen. Bei einem Abendessen mit völlig überfordertem Kellner, Lasagne ohne Nudeln und Tomatensuppe, die man anscheinend mit Messer und Gabel isst, denn einen Löffel musste man erst anfragen. Auf dem Heimweg war es echt kalt und ich habe mich auf mein warmes Bett gefreut.
Freitag
Der Morgen begann mit einem Schrecken – oder eher Katastrophe. KEIN KAFFEE!!!! Die Kaffeemaschine war durchgebrannt, also hieß es, auf Kaffeejagd gehen. Ein kleiner Bäcker brachte die Erlösung. Leckerer Kaffee mit perfektem Schaum. Der Tag konnte also starten.
Der Freitag war schon etwas stressiger, auch wenn es angenehmer Stress war. Das Bloggertreffen bei Eisermann und moments stand an und bei Raywen White war ich zum “Händchenhalten”. Sie hatte eine Lesung aus Mystic Highlands. Ehrensache, dass mich das Buch nach Hause begleiten durfte.
Leider mag der Wettergott wohl keine Bücher. Er beglückte uns mit Schnee, Wind und Kälte. Es war a…. glatt. Aber nichts konnte uns von der Häppchenlesung fernhalten. Kein Wettergott, keine kaputte Tasche und kein Umherirren auf dem Weg zum Restaurant. Wie sage ich immer? Nur die Harten kommen in den Garten.
Es war ein toller Abend. Das Essen lecker. Die Gesellschaft lustig und die Lesung ein Traum. Aus dem linken Bild wurde das rechte. Mehr oder weniger geordnet zum Gruppenfoto aufgestellt. 😉
Mit dem Taxi ging es dann noch zur neuen Location der Skoutz Party. Es reichte noch für einen Schwatz und einen Cocktail mit Martina, dann ging es nach Hause. Zu Fuß. Erwähnte ich schon, dass es kalt war? Wir waren echt froh, im warmen Bett zu liegen. Nach der allabendlichen Zimmerinspektion durch die Katze des Hauses, konnten wir beruhigt einschlafen. Sozusagen die Ruhe vor dem Sturm oder dem Chaos…
Samstag
Treffen sich 2 Schneeflocken. Fragt die eine, was machst du heute so? “Och, ich lege mich auf die Schienen und verursache Chaos.”
So in etwa hat es sich in Leipzig abgespielt. Schnee. Völlig unverhofft und unangekündigt. 🙄 Die eine Schneeflocke hat gute Arbeit geleistet. Nichts ging mehr. Straßenbahn fiel aus, die anderen kamen zu spät. Die S-Bahnen fuhren gar nicht mehr. Züge – naja, schweigen wir. Bahnhof und Flughafen wurden gesperrt. Autoren und Besucher steckten irgendwo auf der Strecke fest. Und die kleine Schneeflocke lachte. Aber nichts konnte uns von der Messe fernhalten. Zwar durchgefroren, aber da, konnte der Tag starten.
Auf dem Papierverzierer-Bloggertreffen gab es lobende Worte, heiße Ankündigungen, interessante Bücher, tolle Autoren, nette Blogger und eine Rose. Da meine den Heimweg wohl nicht überlebt hätte, habe ich sie der freundlichen Dame an der Garderobe geschenkt. Das zweite Foto von rechts ist der Beweis, dass ich Nicole von der Nytrax-Fanpage wirklich getroffen habe. Naja, sie stand neben mir. Dann war sie leider weg. Beim nächsten Mal aber ganz bestimmt.
Leider fiel die Lesung von Victoria Suffrage aus – Grippe. Die Geisel der Messe.
Den Abschluss bildete das skoutzige Bloggertreffen. Schön, mal alle in echt zu sehen. Skoutz baut auf seiner Seite gerade eine Büchersuche auf, verbunden mit einem Bewertungssystem, das mir echt gut gefällt. Einen Block mit der Bewertungsansicht habe ich mitgebracht. Ein kleiner Skoutz durfte mich auch nach Hause begleiten. In Leipzig hat er mir beim Schlafen Gesellschaft geleistet und hier bewacht er mein Bücherregal.
Eigentlich wollten wir noch zur “Sprung ins Buch Party”, aber nach einem leckeren Abendessen im Kartoffelhaus haben wir etwas geschwächelt und wollten nur noch ins Bett.
Sonntag
Der letzte Messetag. Bloggersession war angesagt. Also für jeden, der denkt, wir amüsieren uns da in Leipzig nur mit Büchern, nein, wir lernen auch etwas. Nach einer Begrüßung vom Direktor der Messe höchstpersönlich ging es auch schon los. Wolfgang Tischer (Literaturcafe) interviewte Linus Giese (Buzzaldins Bücher) zum Thema “Mehr Mut beim Bloggen”. Sehr interessant. Sehr aufschlussreich.
Als nächstes ging es um Alleinstellungsmerkmale für Blogger. Auch ein interessantes Thema. Was macht uns interessanter? Was bringt die Leute dazu, uns und unserem Blog zu folgen? Was unterscheidet mich von anderen Bloggern? Sehr informativ. Ich habe einiges für mich mitgenommen und werde versuchen, es bei meinem Blog umzusetzen.
Das leidige Thema Werbung durfte natürlich nicht fehlen. Kennzeichnung mit “Werbung” oder “Anzeige”. Wann. Wie. Wo. Warum. Die Diskussion darüber wird wohl nie enden.
Die Tipps und Tricks für die Zusammenarbeit mit Verlagen waren sehr hilfreich und ich werde versuchen, einiges für mich zu übernehmen.
Sehr gespannt war ich auf das Thema Sicher im Netz, das von Susanne Kasper gut rübergebracht wurde. Einige Tipps für Facebook habe ich schon umgesetzt, einiges war bei mir schon so eingestellt. Das leidige, in letzter Zeit viel diskutierte, Thema DSGVO kam natürlich auch zur Sprache. Ich finde es sehr schade, dass einige Blogger nur die Möglichkeit sehen, ihren Blog stillzulegen. Es muss doch eine Möglichkeit geben, die Forderungen zu erfüllen und den Blog weiterzuführen. Wir sind alle Laien. Ich glaube nicht, dass es Sinn und Zweck der Verordnung ist, die Blogger und kleinen Seitenbetreiber auszurotten.
Da die kleine Schneeflocke ja immer noch damit beschäftigt war alles lahmzulegen, bin ich vorzeitig von der Messe zum Bahnhof gefahren. Das war eine gute Entscheidung. Wer weiß, ob und wann ich sonst zu Hause gewesen wäre. Die sehr gefrustete Mitarbeiterin der Bahn meinte zu mir: “Da steht ein Ersatzzug. Machen sie, dass sie wegkommen.”
Mmhhh, ich gehe mal davon aus, dass es freundlich gemeint war. Der Ersatzzug war – erwartungsgemäß – voll. Es war also Stehen angesagt. Knapp 2 Stunden. Aber ich war in Berlin. 2 Stunden Wartezeit auf meine Weiterfahrt habe ich mit einem großen heißen Kakao verbracht. Dann ging es weiter in die Heimat. Das Gute daran, ich war 2 Stunden früher zu Hause, als geplant.
Das war sie also, meine 2. Messe in Leipzig. Ich persönlich fand sie ja etwas chaotischer und vor allem leerer, als im letzten Jahr. Die Messe hat auch eingespart – Bänke und Papierkörbe. Aber alle waren gut gelaunt und vor allem die Leipziger hatten voll die Ruhe weg. Nichts konnte sie erschüttern. Keine Menschenmassen, die zur Messe wollten. Kein Schneechaos. Keine Fußballfans.
Aufgefallen ist mir bei einigen Leuten die Raffgiermentalität. Egal wo es was gratis gab, es wurde mit beiden Händen zugegriffen. Ob Bonbons oder Pixibücher. Haben. Haben. Haben.
Mein Fazit zur Buchmesse: Ich habe Muskeln. Nicht lachen. Da ich an Armen und Beinen Muskelkater habe, muss ich Muskeln haben. Die Gelehrten waren sich da nicht so sicher, ob sie in meinem Bauplan überhaupt vorgesehen waren. Aber jahrelange Forschung ist jetzt von Erfolg gekrönt. Sie sind da – die Muskeln. Aber sie sind so verschreckt, dass sie sich wohl den Rest des Jahres wieder verstecken werden.
Für alle, die nicht zur Messe konnten, gibt es hier noch ein paar Bilder zum Schauen. Ich habe nicht viele Fotos gemacht. Irgendwie vergesse ich das immer vor lauter Freuen, Knuddeln und Quatschen.
2 Kommentare
Schöner Rückblick. Ich schwelge auch schon wieder.
Hallo liebe Bücherhexe,
ein, interessanter Bericht schöne Fotos ….mit ehrlichen Worten zu dem und dem versehen…was will man mehr.
LG…Karin…