2 Wochen ist die Buch Berlin jetzt schon her und endlich komme ich dazu, euch zu erzählen, was ich an diesem Wochenende so getrieben habe.
FREITAG
Natürlich bin ich schon am Freitag angereist. Mein kleiner gelber Koffer war ganz aufgeregt und rollte im Zug ständig hin und her – oder lag das vielleicht an meiner eigenen Unruhe?
Für unser Rahmenprogramm sorgte Heike von Frau Goethe liest.
Wir haben dem Argon Verlag einen Besuch abgestattet. Darüber berichte ich euch aber in einem eigenen Beitrag. Soweit der jemals fertig wird. (Stellt euch an dieser Stelle vor, wie ich mit den Augen rolle.) Es war auf jeden Fall ein witziger, informativer und meiner Lese- oder eher Hörliste nicht förderlicher Nachmittag.
Zum Abendessen haben wir uns ein Restaurant am Fernsehturm ausgesucht, das wir bestimmt schneller gefunden hätten, wären wir und Google auf einer Wellenlänge gewesen. Aber egal, das Essen war lecker, der Service gut und das Ganze ein schöner Ausklang für den ersten Abend unseres Messewochenendes.
Anschließend sammelte ich meinen Koffer am Bahnhof ein, der arme musste den ganzen Tag in einem dunklen Schließfach verbringen und machte mich auf den Weg zu meiner Unterkunft.
Die war in diesem Jahr nicht in einem Hotel, sondern in einer Ferienwohnung zusammen mit Tanja Hagen (meine Lieblingsautorin), Petra und Michael (der war Hahn im Korb). Muss ich noch erwähnen, dass ich wieder an meinem Ziel vorbeigelaufen bin? (Hier wieder das obligatorische Augenrollen). Ich glaube ja, Google macht das mit Absicht. Nie finde ich mein Ziel. Immer nur mit Umweg.
Samstag
Der Vorteil einer Ferienwohnung ist das Erscheinungsbild der Mitbewohner am Morgen. Das sieht man ja im Hotel eher nicht. Bis man beim Frühstück erscheint, ist die Laune meisten schon besser. Nachdem ich am Abend vorher noch gewarnt hatte, dass ich morgens eher dem Grinsch ähnle, hat Michael mir gezeigt, ich bin dann doch eher Tinkerbell. Es war zu früh, wir waren ihm zu kommunikativ (was denkt er denn bei 3 Frauen) und irgendwie war aufstehen nicht so sein Ding.
Witzig.
Ich fand es faszinierend, vor der Messe zu stehen und zu beobachten, wie nach und nach alle fröhlich schnatternd und aufgeregt erscheinen. Es lag Buchmesse in der Luft.
Der erste Termin war gleich nach der Eröffnung – ja Termin, wir sind ja hier nicht im Urlaub, sondern auf der Buchmesse. Es war ein Fototermin. Die Buch Berlin wollte ein großes Herz nachbilden, mit uns und unserem Lieblingsbuch. Mein Buch hat hoffentlich ein schönes Zuhause gefunden, ich habe es auf der Messe in die Freiheit entlassen.
Ihr könnt mich gerne suchen. Als Suchbild habe ich seit der Buchmesse Erfahrung.
Eigentlich war ja als nächster Punkt die Rätselralley geplant, aber ich wurde anderweitig zwangsverpflichtet. Diesmal war nicht Heike Schuld, sondern Jeannette vom Second Chances Verlag. Aus einem harmlosen “dazu kannst du doch was sagen” wurde eine Diskussion auf der Bühne zum Thema “Wie kommt dein Buch in den Buchhandel”. Leider gibt es davon kein Foto oder Gott sei Dank. Je nach dem, wie man es sieht.
Nach meiner Zwangsrekrutierung bin ich einmal gemütlich über die Messe. Meine to do-Liste für dieses Wochenende war übersichtlich. In diesem Jahr haben mich nicht so viele Lesungen interessiert, also konnte ich mir die Aussteller und ihre Bücher ganz in Ruhe anschauen. Das ganze wurde nur von “Ah” und “Oh” und “du bist ja auch da” und “schön, dich wieder zusehen” unterbrochen. Das übliche Geräusch auf einer Buchmesse eben.
Und dann passierte das Unvermeidliche – die ersten Bücher fanden mich. Wobei ich sagen muss, ich war recht diszipliniert. Rede ich mir ein.
Gleich am Samstag habe ich den einen oder anderen neuen Autor kennengelernt und seine Bücher natürlich.
Es zog mich auch wieder zu den mörderischen Schwestern. (Seufz) Jetzt liest sie auch noch Krimis.
Am Nachmittag ergab sich noch ein spontanes Treffen mit Claudius Crönert. Sein Buch “Die Kathedrale des Königs habe ich vor kurzem gelesen. Natürlich war hier wieder Heike Schuld. Aber das ist schon in Ordnung so. Es war ein interessante Gespräch und auch sehr informativ.
Zurück auf der Messe wanderte das letzte Buch des Tages in meine Tasche. Es wurde gerade mit Express geliefert und stand schon ganz oben auf meiner Wunschliste.
Den Abend haben wir in einem Italiener ausklingen lassen. Irgendwie dreht es sich bei jeder Buchmesse auch immer ums Essen. Dieses war lecker, aber unerwartet scharf.
Mein Bett rief dann schon sehr laut. Gut, dass ich nur ein paar Schritte gehen musste.
Sonntag
Der Sonntag startete mit dem obligatorischen Frühstück – etwas müde, aber voll motiviert.
Auf der Messe war wieder Heike Schuld – zur Abwechslung mal die andere, also ich. Jedenfalls hat das Kerstin behauptet. Sie beschuldigte mich, an ihrem rauschhaften Bücherkauf Schuld zu sein. Tja, gern geschehen. Aber später – ohne mich – hat sie noch mehr Bücher gekauft. Ich war also nicht Schuld, sondern eher Inspiration.
Nach 2 Lesungen, vielen neuen Büchern und interessanten Gesprächen war bei mir plötzlich die Luft raus. Ich bin auch nicht mehr die Jüngste und eine Pause kam mir gerade Recht. Die beiden Heikes haben sich einfach an den Rand gesetzt und sich unterhalten. Buchmesse eben. Es muss ja nicht immer um Bücher gehen. Eigentlich sehen wir uns viel zu wenig.
Heike musste dann zum Zug und ich habe die Zeit genutzt, um noch ein paar Fotos zu machen. Irgendwie vergesse ich das immer. Vielleicht sollte ich mir einen eigenen Fotografen zulegen. Ein Service, der auf der Messe bestimmt gut ankommen würde.
In diesem Jahr bin ich nicht schon am Sonntag nach Hause gefahren, sondern noch geblieben. Für ein Geburtstagsessen. Die liebe Tanja hatte nämlich auf der Messe Geburtstag. Der viele Geburtstagskuchen hat noch Platz für die leckersten Rippchen aller Zeiten gelassen.
Der Abend endete feucht/fröhlich und mit dem Plot zu einer ganz besonderen Geschichte. Das wird ein Bestseller – nobelpreiswürdig. Ich sage nur so viel: Protagonistin ist eine Spinne, die sich in mein Zimmer getraut hatte. Pech für sie, jetzt spielt sie eine feurige Rolle in einer Geschichte.
Das war sie also, die Buch Berlin 2023. Es war wieder ein ganz besonderer Abschuss meines Messejahres. Ich bin immer wieder gerne hier und freue mich schon auf das nächste Jahr.
Wer war auch in Berlin dabei? Was ist mir entgangen? Wen habe ich nicht gesehen? (Blöde Frage, viele – wie immer)
Sehen wir uns 2024 in Berlin?
1 Kommentar
Also wir sehen uns 2024 bestimmt wieder in Berlin und vorher vermutlich in Leipzig.
Ich liebe deine Berichte und den Humor, der in den Zeilen schlummert.
LG Kerstin