Ja, da war ja noch was. Mein Bericht über die Buch steht noch aus. In dem ganzen Stress im Dezember ist das irgendwie untergegangen. Aber jetzt kommt er. Also, los geht’s.
Buchmesse mit Anlaufschwierigkeiten
Wie immer habe ich alles ganz vorbildlich geplant und organisiert.
- Hotel gebucht
- Akkreditierung beantragt
- Zugticket gekauft
- Urlaub geplant
- von Vorfreude auf Aufregung umgeschalten
Und dann? Dann gab es plötzlich Probleme. Irgendwann trudelte mir eine Mail ins Postfach. Auf Spanisch und Englisch wurde mir da mitgeteilt, dass die Firma, die sich um meine Hotelbuchung gekümmert hat, insolvent ist. Super!!! Also nicht für die Firma und für mich eigentlich auch nicht.
Jetzt hieß es – neues Hotel finden – Geld von der stornierten Buchung zurückholen – nicht aufregen. Letzteres klappte nicht so gut. War ziemlich ärgerlich und passierte genau dann, als ich in meinem neuen Job anfing. Plötzlich Vollzeit Arbeit und Nullzeit Freizeit.
Aber einmal kräftig durchatmen half. Das MOA Hotel war da ganz toll. Sie haben mir mein Zimmer noch einmal reserviert. Sogar zu dem günstigeren Preis. Und meine neue Bank – die kleine Heike hatte gerade frisch gewechselt – hat mir mein Geld zurückgeholt. Super!!! Also diesmal wirklich.
Das Hotel war auch wirklich toll. Solange ich nicht aus dem Fenster gesehen habe. Da ging es doch schon ziemlich weit runter. Nichts für Angsthasen. Aber alle waren super nett und freundlich, das Bett war bequem und in meiner Dusche hätte ich ne Party feiern können. Sie war echt riesig.
Freitag – Startklar für Berlin
Berlin ist ja nicht so weit weg. Ich habe da also immer eine ziemlich kurze Anreise. Mittlerweile packt sich der Koffer auch von alleine. Ha, ha, schön wär’s. Mein Urlaub begann am Freitag, das hieß Donnerstag nochmal Spätschicht bis 19 Uhr.
Aber da ich erst Mittag losgefahren bin, hatte ich noch Zeit, gemütlich zu frühstücken und meinen Koffer zu Ende zu packen. Die Zugfahrt war auch ziemlich entspannt. Nur mit der Orientierung klappte es mal wieder nicht. Heike und Google Maps – wir mögen uns nicht.
Nachdem ich in Berlin erstmal ne ganze Weile in der falschen Richtung unterwegs war, kam ich dann doch noch im Hotel an. Einchecken – Umsehen – schauen, wer schon da ist und wer noch kommt. Das Übliche halt.
Eigentlich wollte ich abends noch in den Zoo, aber war dann doch zu müde. Ich bin mir etwas die Beine vertreten gegangen und landete in einem Einkaufszentrum. Da gab es Schoki ….
Zurück im Hotel gab es dann Abendessen. Nein, nicht die Schoki. Die war für später. Das Essen war zwar lecker und die Bedienung sehr freundlich, aber die Umgebung war gewöhnungsbedürftig. Sehr groß. Sehr unpersönlich. Gemütlich ist anders.
Den Abend habe ich dann mit etwas verbracht, wofür mir sonst die Zeit fehlte. Heike – Buch – Schoki – Bett. Perfekt.
Samstag – hinein ins Wimmelbild
Ja, so sah es nach dem ersten Blick in die Halle aus. Wie ein riesiges Wimmelbild. Das Spiel „Such die Autorin“ konnte beginnen.
Aber ich hatte mich beim Frühstück gestärkt und auch der Plausch mit Michaela hat mich motiviert. Auf geht’s. Ab ins Getümmel. Die Buch war zum 2. Mal im MOA Hotel zu Gast. Ich kannte den Ort also schon. Einiges wurde geändert, anderes beibehalten. Als erstes fiel mir auf, keine Kinderbücher mehr. Vereinzelt waren noch einige im Getümmel zu finden, aber es gibt mittlerweile eine eigene Messe für die Kinderbücher. Notiz an mich: im Juli nochmal nach Berlin.
Keine Panik, ich wurde nicht verhaftet. Obwohl es manchmal danach aussah. Ich wollte ein Buch klauen. Es wurde aber zu gut bewacht. Von eben diesen Herren hier. Sie waren das absolute Highlight der Messe. Jeder sprach über sie. Jeder wollte ein Foto. Ich glaube, der Stand von Tanja Hagen (Link) war bestimmt der am besten besuchteste (sieht komisch aus – schreibt man das so? – egal, lass ich so).
Der Samstag war nur so vollgestopft mit Highlights. Endlich konnte ich Evelyn Kühne (Link) persönlich treffen. Sie ist sooo eine nette. Ich liebe ihre Bücher und ihren Krimi habe ich verschlungen. Montana C. Drake zu sehen, ist immer wieder toll. Ich musste sie aber erstmal zur Ordnung rufen. Sie wollte Bücher kaufen. Das geht gar nicht. Sie soll schreiben. Ich will wissen, wie es weiter geht. Aber sie hat Entwarnung gegeben. Das neue kommt bald. Da durfte sie dann auch ein Buch kaufen. Bin ja gar nicht so.
Im Großen und Ganzen bestand der gesamte Samstag aus drücken, lächeln, knuddeln, freuen, schnattern und Büchern. Vielen Büchern. Ich habe auch viele gekauft. Natürlich nur unter Druck und Protest. Wirklich. Ich schwöre.
Den Abschluss bildete dann ein tolles gemeinsames Abendessen mit Tanja, ihrer tollen Jungs und ein paar Gleichgesinnten.
Sonntag – Endspurt – Müdigkeit ist keine Entschuldigung
Frühstücken, auschecken und ab auf die Messe. Vorher half mir die nette Dame an der Rezeption aber noch, das Geheimnis um meinen plötzlich so schweren Koffer zu klären. Es lag an meiner Winterjacke, die ich in den Koffer getan hatte. Natürlich. Woran sonst?
Den Sonntag nutze ich immer, um noch einmal ganz in Ruhe über die Messe zu schlendern. Hier und da ist mir noch ein Buch zugeflogen oder ich habe noch jemanden entdeckt, den ich am Samstag noch nicht gesehen hatte. Aber irgendwie zog es mich immer wieder zu Tanja Hagen hin. Immer wieder war ich an ihrem Tisch. Aber jeder Versuch, ihr neuestes Baby zu entwenden, wurde sofort im Keim erstickt. Es waren sogar Handschellen im Gespräch. Raue Sitten bei Autoren.
Da mein Koffer auf so mysteriöse Weise schwerer geworden ist, habe ich mich von einem Taxi zum Bahnhof fahren lassen. Der Taxifahrer war sehr nett und auch ziemlich witzig. Aber ich denke, das muss man bei seinem Beruf auch sein.
Ich habe es sogar geschafft, einen Zug früher zunehmen. Hat mir aber leider nicht wirklich was genützt. Im Zug war es ziemlich kalt. Ich kam also schon ziemlich durchgefroren an meinem letzten Zwischenstopp an. Wir hatten Verspätung und der Anschlusszug war weg. Also hieß es warten. Knapp 40 Minuten. Danach war mir dann so richtig kalt.
Zu Hause gab es dann dafür einen heißen Tee und lecker Milchreis.
Mein Wort zum Abschluss
Ich liebe die Buch in Berlin. Die Messe ist sehr familiär, wenn auch ziemlich wuselig. Hier sind nicht die großen Verlage anzutreffen, sondern die Autoren selbst und dazwischen immer mal wieder ein kleinerer Verlag. Hier kann man plauschen, lesen, schnattern und neue Bücher entdecken oder alte wiederfinden. Es ist ganz anders, als in Leipzig.
Mein Besuch in Berlin ist jedes Jahr mein Abschluss. Ich freue mich, nochmal ein paar bekannte Gesichter zu sehen und neue kennen zulernen. In diesem Jahr ist mir aufgefallen, dass es 2020 so einigen Autorennachwuchs geben wird. Hier und da blitzte ein kleiner oder schon großer Babybauch auf.
Ich habe wieder viele neue Autoren entdeckt und ihre Bücher warten hier ganz brav darauf, gelesen zu werden.
Wen von euch sehe ich denn in diesem Jahr auf einer Buchmesse? Leipzig? Berlin?