Eine Woche ist die Buchmesse jetzt schon her und so langsam habe ich mich wieder sortiert. Der Koffer steht auf dem Boden und wartet auf seinen nächsten Einsatz. Wenn ihr den Countdown hier rechts verfolgt, wisst ihr, wann er wieder vom Boden darf. Aber vorerst heißt es für ihn ausruhen, obwohl ich mich büchermäßig echt zurückgehalten habe. Irgendwie … Muss ich mir jetzt Sorgen machen?
Ihr wollt es also wissen, ja? Alles! Wirklich? Na gut, ihr habt es so gewollt. Ich werde euch alles berichten. Von den Bienchen und den Blümchen, den Strohhalmen, den spitzen Schreien, den Umarmungen, den Bettgefährten … Ich sehe schon, euer Kopfkino läuft auf Hochtouren. Was ihr auch wieder alle denkt.
Skoutzi on Tour
Mittwoch: Anreise, die Jagd auf Bonbons und die Bienchen und die Blümchen
Ich habe es ja nicht so weit bis Leipzig und konnte darum etwas länger schlafen. Nach einem gemütlichen Frühstück mit meinem Mann ging es um 11 mit dem Zug Richtung Berlin. Der ICE hatte dort 3 Minuten Verspätung. Wenn man die Bahn kennt, heißt das, er war pünktlich. In Leipzig wurde ich schon von Brina erwartet. Es ist immer wieder schön, sie und Nicole zu treffen. Die musste leider die Buchmesse absagen, aber Umzug und Buchmesse vertragen sich eben nicht. Im nächsten Jahr sind wir aber hoffentlich wieder zu dritt.
Mit der S-Bahn ging es dann Richtung Hostel, wo wir etwas warten mussten. Tja, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Wenn da Einchecken ab 16 Uhr steht, ist da eben vorher keiner da. Aber das Wetter war schön und sooo lange dauerte die Warterei ja nun auch nicht. Kurze Einweisung, Geld dalassen und der Schlüssel gehörte uns. Gott sei Dank war unser Zimmer im 1. Stock. Wer Altbau kennt, weiß, auch da heißt es viele Treppen steigen. Wir waren in einem 4 Bett-Zimmer untergebracht und für die 1. Nacht gehörte es uns ganz allein. Also kurz die Sachen ablegen, Tasche schnappen und ab in die Stadt.
Ein Besuch im Kreativladen war schon geplant. Brina und mich verbindet nämlich auch noch das Hobby „Bulletjournal“ und sie bastelt auch so noch sehr viel. Das, was ich gesucht habe, war nicht da, aber ein neuer Stift und Washitape durften mitkommen. Anschließend begann die Bonbonjagd. Ich hatte nämlich nichts Süßes für die Messe dabei und wollte mir noch ein paar Bonbons kaufen. Aber nichts da. Das, was wir gefunden haben, mochte ich nicht. Aber Schoki durfte in vielen Formen in die Tasche wandern. Für abends… Ratet mal, was ungeöffnet mit nach Hause kam.
Den Abend ließen wir im „Pascucci“ ausklingen. Dort findet jedes Jahr die Häppchenlesung statt und das Essen ist da echt lecker. Und der Kuchen. Und das Eis.
[Best_Wordpress_Gallery id=”18″ gal_title=”Essen Pascucci Leipzig 2019″]Natürlich wurde das eine oder andere Foto gepostet und die Kommentare waren wiedermal lustig. Nachdem ich schrieb, dass die kleine Heike auch einen Nachtisch bekommen hat, wurde mir natürlich sofort mitgeteilt, dass die kleine Heike jetzt aber ins Bett müsse. Den Vorschlag habe ich gerne angenommen. Der Weg zum Hostel war nicht weit. Duschen, Vorbereitung für den nächsten Tag und ab ins Bett.
Mittlerweile wurde der kleinen Heike unterstellt, dass sie ja jetzt wisse, wie das mit den Blümchen und den Bienchen ginge und die etwas mitgenommenen Blümchen auf dem Tisch im Restaurant wurden ordentlich bedauert. Kann mir jetzt bitte endlich jemand das mit den Bienchen und den Blümchen erklären?
Was so ein Foto alles auslösen kann?
Donnerstag: Buchmesse – Wir kommen.
7 Uhr – der Wecker klingelt – wach ist anders. Mittlerweile haben wir schon unsere Routine, sind ja schließlich öfter zusammen unterwegs. Ich dusche abends, Brina und Nicole früh. Das klappt wunderbar und spart Zeit.
Für uns hieß es dann, ab zur Messe. Ohne Frühstück. Ohne Kaffee. Grausam. Im Pressezentrum wurden wir dann mit beidem versorgt. Gemeinsam mit Kathleen (mit th und 2 e, da legt sie großen Wert drauf) haben wir uns gleich einen Tisch gesichert, denn der würde sich schnell füllen. Da kam ein „Heike“ von irgendwo. Die andere Heike war da, mit Jupp, ihrem Mann. Ja, das habe ich mir jetzt gemerkt. Plötzlich sprang Brina auf (so früh am morgen ginge das bei mir nicht), ein spitzer Schrei und sie hing Katja am Hals. Wir konnten schnell alle beruhigen. Das ist nur ihr übliches Begrüßungsritual. Nichts passiert. Keiner in Gefahr. Einmal knuddeln in die Runde und Katja und ihr Mann Markus (ja, Heike kann sich Namen merken) saßen mit am Tisch. Sag ich doch, der füllt sich schnell.
Brina und ich haben die Gunst der Stunde genutzt und uns als erstes die Mangahalle angesehen. Da war sie noch schön leer, das sollte sich aber sehr bald ändern. Ich nutze den Donnerstag immer, um mir alles genau anzusehen. Keine Termine. Keine Verabredungen. Erstmal einen Überblick verschaffen. Ich kann dann ganz gemütlich alle Hallen durchstreifen und mir alles in Ruhe ansehen.
Natürlich führte mein nächster Weg dann sofort zu den Pingulettas. Ich liebe diesen Verlag. Tolle Autoren, wundervolle Bücher und eine Verlegerin, die irgendwie immer gute Laune hat. Was soll ich sagen, die ersten Bücher wanderten in meine Tasche. Ich habe sogar das 1. Blogerexemplar der schwarzen Villa von Claudia Konrad bekommen. Mit Beweisfoto.
Natürlich wurde es sofort auf der Heimfahrt gelesen. Ehrensache. Wie war das nochmal mit „Ich lese keine Krimis“?
Der Rest des Tages verlief für mich dann ganz entspannt. Plötzlich lief ich dann noch Alexandra Mazar (ich habe sie mit den kurzen Haaren erst auf den 2. Blick erkannt) und Carola Leipert in die Arme. Eine Runde Knuddeln, quatschen und mit einem fetten Grinsen im Gesicht ging es weiter.
Dann stand auch schon der einzige Termin an diesem Tag an. Das Bloggertreffen bei den Eisermännern. Der Stand war wieder toll und viele Bücher wanderten auf meine Liste. Wann soll ich die nur alle lesen? Eins durfte sogar mit. Zeig ich euch später.
Den Abend ließen wir dann im „Hans im Glück“ ausklingen. Stephanie hat sich uns mit ihren 2 Jungs angeschlossen.
Es wurde ein lustiger Abend, wo viel über Strohhalme geredet wurde. Oder eher über einen ganz bestimmten Strohhalm. Den von Kathleen. Er hatte eine etwas seltsame Form. Kein Wunder, war er doch ein Goodie einer Erotikautorin. Wollt ihr ihn sehen? Soll ich das Foto hier wirklich zeigen? Kleinen Kindern bitte kurz die Augen zu halten.
So. Augen wieder auf. Alles vorbei. Kichern bitte einstellen. Die Kinder werden sonst misstrauisch.
Im Hostel erwartete uns dann ein Zimmergenosse. Männlich. Ein sehr unruhiger Geist. Gott sei Dank blieb er nur eine Nacht.
Freitag: Es wird schon voller auf der Messe
Wir hatten ja mittlerweile unser Morgenritual: Aufstehen, zur Messe, Frühstück im Messezentrum, auf geht’s.
Heute hatte sich uns eine kleine Nachwuchsbloggerin angeschlossen. Ein echtes Naturtalent. Katjas kleine Maus war das 1. Mal auf der Messe unterwegs. Inklusive Presseausweis. Natürlich, das gehört sich ja auch so. Überall wurde sie geherzt und gedrückt. Sie hat sich alles genau angesehen und ordentlich Goodies mitgenommen. Eins muss ich sagen, die Kleine hat Ausdauer. Bis zum Abend hat sie durchgehalten. Respekt. Das wird bestimmt mal ne ganz große Bloggerin.
Heute haben sich bei mir schon die ersten Termine eingeschlichen. Meet4Greet mit Kristina Günak, Katharina Herzog und natürlich Claudia Winter. Viele bekannte Gesichter. Mittlerweile kennen wir uns.
Bei den Papierverzierern hat sich meine Bücherliste mindestens verdoppelt. Mein Buchdealer des Vertrauens eben. Eine coole neue Aktion steht an. Bleibt gespannt. Ich freue mich drauf. Der Juniorchef war auch mit dabei. Das Verlagsbaby musste sich ja schließlich alles ganz genau ansehen. Er war so ruhig und friedlich, bewundernswert.
Tradition auf der Messe hat auch ein Treffen mit meiner Tante. Einen Kaffee, den neuesten Tratsch austauschen und anschließend ein Rundgang durch die Halle mit den Kinderbüchern. Schließlich brauche ich ja Nachschub für meinen Kinderbuchtag. Und es gibt so viele tolle Kinderbücher. Da fällt die Wahl schwer.
Das Highlight der Messe war wie immer die Lesung mit Claudia Winter. Ich fahre seit 3 Jahren zur Messe und jedes Jahr gab es eine Lesung von ihr. Leider kam das Buch hier zu Hause an, als ich schon in Leipzig war. Das obligatorische Autogramm muss ich mir also im nächsten Jahr holen. Wie schon vor 2 Jahren war die Lesung im Café „Mintastique“. Sehr zu empfehlen. Die Cupcakes sind ein Traum. Nettes Personal und eine gemütliche Umgebung.
[Best_Wordpress_Gallery id=”20″ gal_title=”Lesung Claudia winter 2019″]Den Abschluss bildete ein Abendessen mit Heike und Jupp und einer Bloggerin, wo mich jetzt doch mein Namensgedächtnis im Stich lässt. Mist. Dabei war sie so nett. Am Samstag haben wir uns noch in der Bloggerlounge gemütlich bei einem Kaffee unterhalten.
Im Hostel wartete der neue Bettnachbar auf uns. Ein junges Mädchen. Jeden Abend ein neuer Schlafgenosse. Eigentlich ganz lustig.
Samstag: Jetzt wird es doch etwas stressig
Nach dem üblichen Morgenritual stand ich mit Kathleen (die mit th und 2 mal e) in der Schlange am Einlass und wartete auf den Startschuss. Bloggertreffen bei Amazon stand als erster Programmpunkt an. Mit Caprisonne und Brezeln lauschten wir den Ausführungen und entdeckten natürlich wieder das eine oder andere bekannte Gesicht. Dann wurde es für die kleine Heike etwas stressig. Ein Treffen mit Alicia H. White am Schnipselstand, dann ab zu den Schicksalswebern, kurzer Zwischenstopp bei den Pingulettas und den Papierverzierern und dann habe ich mich durch das Gedränge an der Mangahalle gewagt. Im Pressezentrum wartete Kathleen auf mich. Wer hatte nochmal die Idee, dort Mittag zu essen?
Zu diesem Zeitpunkt war meine Tasche schon gut gefüllt. Ehrlich, das ist wirklich nicht alles meins. Will mir irgendwie keiner glauben. Ich habe meine Bücher in der Garderobe vom Pressezentrum gelassen und ab ging es zum nächsten Termin. Das Meet & Read stand an. J. Vellgut, Mila Summers, Michelle Schrenk, Hannah Siebern, Mia Leonie und Sarah Saxx warteten auf ihren Einsatz.
Hier hatte ich mich mit meinem Terminplan etwas verhaspelt. Ich habe notiert, dass es bis 15 Uhr ging, war aber bis 16 Uhr. Also musste ich dann spurten, dass ich zu meinem nächsten Termin kam. Bloggertreffen beim Bookspot Verlag. Das hatte mir die andere Heike eingebrockt. Natürlich wanderte ein neues Buch in die Tasche und jede Menge Bilder ins Handy. Und wieder die Frage, wann soll ich das alles lesen?
Mittlerweile war ich schon etwas angeschlagen. Ein kleiner Rundgang und dann habe ich mich ins Pressezentrum geschlichen. Ja, schleichen ging noch. Irgendwie. Für den Abend war ein Essen in einem amerikanischen Restaurant geplant.
8 Leute. Lecker Essen. Lustige Gespräche. Tolle Athmosphäre.
Mit der Tram ging es ab zum Hostel. Wir waren ziemlich müde. Unsere Schlafgenossin schlief schon. Oder war es eine andere? So richtig haben wir das nicht mitbekommen. Zu später Stunde kam noch ein Mann reingeschlichen. Nein, nicht was ihre jetzt denkt? Ihr habt aber auch eine Fantasie. Unser Zimmer war jetzt voll belegt. Alles schlummerte friedlich.
Sonntag: Schluss mit lustig. Die Bloggersessions standen an. Jetzt wird gearbeitet.
Heute hieß es etwas früher aus den Federn. Unser Gepäck musste zum Bahnhof gebracht werden. Die übliche Schließfachsuche begann. Dann ab zur Messe, Frühstück und schon ging es los.
Nicht dass ihr denkt, wir sind hier zum Vergnügen. Nein, hier wird gearbeitet. Beweisfoto gefällig?
Sonntags finden auf der Messe immer die Bloggersessions statt. Interessante Themen standen auf dem Plan und es war gut besucht.
- Rezensionen und Blog monetarisieren
- Das Ende der blogs? Rezensionen auf den Social-Media-Kanälen
- Blog 4.0 – Die geheimen Superkräfte Deines Blogs
- Das darfst du nicht, oder doch? Recht für Blogger
- Blogger auf der Leipziger Buchmesse
- Sensitivity Reading für Romane
- Wie können Methoden der künstlichen Intelligenz BuchbloggerInnen unterstützen?
- Aus eins mach 10 – Kreative Themenfindung für Blogger
Über die Bloggersessions werde ich noch extra berichten. Das würde hier den Rahmen sprengen und ist außerdem ein Thema, das ausführlicher vorgestellt werden sollte.
Dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Ich bin mit Brina, später auch noch alleine, durch die Hallen geschlendert, ein Treffen mit Heike Ribguth (noch eine Heike) am LLC-Stand und überall ein „Tschüss, bis nächstes Jahr“, ab in die Tram und und dann hatte mich der Bahnhof wieder.
Ich nehme eigentlich immer den Zug gegen 20 Uhr. Das lässt mir Zeit für die Messe und ein Abendessen auf dem Bahnhof. Ohne Stress und Hektik.
Der schwere Koffer war schnell im ICE untergebracht und dank Reservierung hatte ich auch einen Sitzplatz, inklusive nettem Sitznachbarn. Bis Berlin habe ich mir die Zeit mit der schwarzen Villa von Claudia Konrad vertrieben. Umsteigen klappte problemlos und gegen Mitternacht hatte mich mein Bett wieder.
Das war sie also, die Leipziger Buchmesse 2019. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr. Das Zimmer ist schon gebucht. Hier habe ich noch ein paar Fotos für euch. Trotz neuer Kamera habe ich sehr wenig fotografiert. Das muss besser werden.
[Best_Wordpress_Gallery id=”21″ gal_title=”Buchmesse Leipzig 2019″]Mein Fazit über Leipzig
Leeres Konto, platte Füße, schmerzende Schultern, dicke Augenringe, Schlafdefizit, viele neue Bücher, laaaaange Leseliste, tolle neue Begegnungen, „alte“ Bekannte wieder getroffen und mit einem fetten Grinsen im Gesicht müde ins Bett gefallen.
Wer war in Leipzig? Wie fandet ihr es? Habt ihr auch so viele Leute nicht getroffen? Mein meist geschriebener Kommentar in der Woche nach der Buchmesse: Waaas? Du warst auch da? Ich glaube, ich brauche ne Brille. Oder nen Blindenhund …