Jetzt ist die Leipziger Buchmesse schon eine ganze Weile vorbei und ich schulde euch noch meinen Bericht vom Standdienst. Hier ist er:
Wie ihr wisst, wurde ich auch in diesem Jahr wieder nicht akkreditiert und die liebe Silke von den Pingulettas bot mir daher an, mir ein Verlagsticket zu geben. Im Austausch gegen Standdienst meinerseits. Ein toller Deal.
Wer die Leipziger Buchmesse kennt, weiß, wie wuselig es da ist. Wie alle Besucher kannte ich bisher nur diese Seite. Die Gänge und der Blick immer auf die einzelnen Verlagsstände. In diesem Jahr hieß es also: Seitenwechsel. Und ich kann spoilern – es war toll.
Wir hatten uns auf den Samstag geeinigt und ich habe Zeit vor meinem letzten Termin des Tages eingeplant, der dankenswerter Weise in der gleichen Halle war. Denn es war mal wieder übervoll. Zeitweise wurde sogar der Zugang zu einer Halle gesperrt.
Je näher die Zeit kam, um so nervöser wurde ich dann doch. Aber ich war ja nicht allein. Anfangs kam ich mir etwas komisch und verloren vor. Auf diese Seite der Messe zu blicken war doch etwas ungewohnt. Aber schnell kam ich ins Gespräch. Alle am Stand waren nett. Und dann kam der Buchhändler in mir zum Vorschein. Unschlüssige Kunden, das kenne ich. Damit kann ich umgehen. Und schon waren zwei Bücher an den unschlüssigen Leser gebracht. Natürlich mit Autogramm der anwesenden Autorin.
Am Stand lernte ich auch die tolle Autorin Michelle Müller-Nagy kennen. Ihre Bücher „Hinter deinem Schatten“ geisterten mir schon länger im Kopf herum und stehen ziemlich weit oben auf meiner Leseliste. Leider fehlt mir momentan die Zeit, was ich sehr schade finde. Denn das Thema ihrer Autobiografie ist emotionale Abhängigkeit – ein wichtiges Thema. Ich fand sie sehr nett und werde ihre Bücher definitiv bald lesen.
Dann schob mich die Verlegerin zu einem Autor. Wir sollten uns kennenlernen. Aber das war gar nicht nötig, ich kannte ihn schon. Zumindest sein Buch. Ich hatte es schon vor längerer Zeit gelesen. Es war Christopher Tefert und sein Buch ist ein Kinderbuch mit dem Titel „Das Vermächtnis der Vier“.
Über dieses Buch haben wir dann auch längere Zeit gesprochen. Er aus seiner Sicht als Autor – ich aus meiner Sicht als Buchhändler. Und da gibt es jede Menge Unterschiede. Größe, Format, Cover, Altersangaben – all das muss passen, damit sich ein Buch im Regal einer Buchhandlung wiederfindet.
Natürlich konnte ich auch mein absolutes Lieblingsbuch empfehlen: Die Wintertöchter von Mignon Kleinbek. Ich würde hier jetzt gerne viele viele Herzchen hinter machen, aber leider geht das von der Tastatur aus nicht. Diese Funktion habe ich auf dem Blog ausgeschaltet. Warum eigentlich? Ich brauche hier Herzchen …
Abschließend kann ich sagen: Es war eine tolle Erfahrung, die Buchmesse mal von dieser Seite aus zu sehen. Es gibt so viele verschiedene Besucher. Die einen kommen zögerlich näher und lassen sich gerne ansprechen. Andere wollen in Ruhe schauen und bitte ja nicht angesprochen werden. Und dann gibt es noch die, die sofort abdrehen, wenn man auf sie zugeht. Am liebsten waren mir aber die Besucher, die sich sofort auf ein Gespräch eingelassen haben und sich gern Bücher empfehlen ließen. Auch wenn sie nicht gekauft wurden. Sie werden im Gedächtnis bleiben. Und der Buchhändler in mir hatte immerzu das dringende Bedürfnis einen Satz hinterherzuschicken: Diese Bücher können sie in jeder Buchhandlung kaufen.
Also Leute, bitte tut das. Geht in eure Buchhandlung des Vertrauens und fragt nach den Büchern aus dem Pinguletta Verlag. Ihr werdet es nicht bereuen. Die haben tolle Bücher – das ist keine Werbung, nur die Wahrheit.
Sehen wir uns im nächsten Jahr in Leipzig? Vielleicht stehe ich dann ja wieder ein oder zwei Stunden am Stand…