Eine Tasse Kaffee, ein Stapel wunderschöner Bücher und eine Designerin, die genau weiß, wie man Geschichten ein Gesicht gibt – die perfekte Mischung für ein spannendes Gespräch. Stellt euch vor, der Duft von frisch gebrühtem Kaffee liegt in der Luft. Habt ihr es? Dann können wir ja loslegen.
Damit ihr alle wisst, mit wem wir hier so angeregt plaudern, stellt sich Viktoria mal selbst vor:

„Ich bin Viktoria Sabo, 30 Jahre alt und lebe im schönen Oberfranken.
Und da ihr ja ganz offensichtlich so wie ich Heikes Blog verfolgt, teilen wir wohl alle dieselbe große Leidenschaft: BÜCHER! Vor ca. vier Jahren habe ich meine Bücherliebe zum Beruf gemacht – und bin seitdem unter dem Namen „Covered in Colours“ als freiberufliche Designerin für Verlage und Autoren tätig.
Dabei gestalte ich die Buchcover und Innenlayouts für Bücher, die Werbematerialien, Illustrationen, Farbschnitte – einfach alles, was Bücher so hübsch und ansprechend macht.“
Wir wissen also schon mal, wer hier mit mir Kaffee trinkt – wenn auch nur virtuell – und was Viktoria macht. Ergibt sich also die nächste Frage ganz von selbst:
Hattest du schon immer den Wunsch, beruflich etwas mit Büchern zu machen?
Während ich Viktorias Antwort lausche, dass Bücher schon immer eine große Rolle in ihrem Leben gespielt haben und dass sie längere Zeit auch als Bloggerin unterwegs war, hüpft mir plötzlich die Frage in den Kopf, ob und wann ich entschieden habe, etwas mit Büchern zu machen.
Habe ich das jemals aktiv entschieden oder kam es einfach so? Was ist mit euch? Habt ihr aktiv entschieden: Ab heute mache ich was mit Büchern! Oder war es ein schleichender Prozess, war es unausweichlich oder einfach unvermeidbar?
Ich denke, bei mir war es genau wie bei Viktoria. Durch ihre Bücherliebe und ihren Blog wurde sie erst auf den Beruf des Coverdesigners aufmerksam und hat diesen Wink gerne angenommen und sich dafür entschieden. Sie meint, es war ihr Glück, weil sie sich keinen schöneren Beruf vorstellen kann.
Über meine Liebe zum Lesen wurde ich auf die Buchblogger aufmerksam und plötzlich war ich mittendrin. Es war einfach so, keine aktive Entscheidung. Aber ich kann mir auch nichts Schöneres vorstellen. Schicksal …
Während wir unseren virtuellen Kaffee schlürfen, erzählt mir Viktoria, dass sie nicht einfach so hineingerutscht ist. Es war schon das Ergebnis von vielen richtigen Entscheidungen. Schon in der Oberstufe hat sie sich für Design entschieden – was wäre passiert, wäre ihre Entscheidung auf Wirtschaft oder Elektrotechnik gefallen. Das folgende Grafikstudium, das in erste Jobs mündete, scheint mir nur logisch. Der große Schritt in die Selbstständigkeit als Buchdesignerin ist das bisherige Ende ihrer Laufbahn.
Ich bin gespannt, wie es noch weitergeht. Ich werde sie weiter stalken – natürlich nur aus Recherchegründen.
Als Viktoria meine nächste Frage beantwortet, muss ich etwas schmunzeln. Seid ihr neugierig?
Wie hat dein Umfeld auf deinen Berufswunsch reagiert? Hattest du Unterstützung?
Da gibt es nichts zu schmunzeln meint ihr? Oh doch. Viktoria hat mir nämlich erzählt, dass ihre Familie ihr ihre dreiste Papierverschwendung scheinbar nie übelgenommen hat. Papierverschwendung? Ja, genau. Ihre Familie konnte ihren Berufswunsch wohl sehr zeitig erahnen, weil sie schon früh begonnen hat voller Begeisterung eigene Bücher zu basteln. Wobei es ihr wohl nie um das Schreiben, sondern immer nur darum ging, die Seiten mit Stiften, Stickern und ausgeschnittenen Bildern hübsch zu gestalten. Das war dann wohl schon sehr verdächtig und ihr späterer Berufswunsch war dann auch wirklich keine Überraschung mehr. Aber Papierverschwendung? Ich denke nicht. Ich würde sogar gerne mal eines ihrer frühen Werke sehen.
Leider habe ich vergessen zu fragen. Schade …
Dafür fiel mir dann eine blöde Frage ein. Obwohl, es gibt ja keine blöden Fragen, nur blöde Antworten.
Vielleicht eine blöde Frage, aber meine Leser wissen es ja nicht: Liest du privat? Wenn ja, was?
„Na sicher! Ich führe ein wunderbares Doppelleben: Unter der Woche gestalte ich Bücher, am Wochenende verschlinge ich sie. So bin ich quasi durchgehend von großartigen Geschichten umgeben. Mal formatiere ich einen Roman und bekomme dabei den Inhalt mit, mal gestalte ich ein Jugendbuch-Cover und höre nebenbei einen Thriller als Hörbuch. Und zuhause schalte ich mit einem guten Roman oder Ratgeber von der buchigen Arbeit ab. Die perfekte Mischung für einen abwechslungsreichen Alltag!“
Also noch ein „Allesleser“. Meine Zeiten von – das lese ich nicht – sind ja auch vorbei. Komisch, wie sich das mit der Zeit verändert. Ist es bei euch auch so? Habt ihr früher andere Genre gelesen oder weniger?
Jetzt wissen wir, wie Viktoria zur Covergestaltung gekommen ist und dass sie privat genau so buchverrückt ist, wie wir alle. Doch wie läuft die kreative Arbeit eigentlich ab?
Bleibt dabei! Im nächsten Teil unseres Gesprächs plaudern wir über ihre liebsten Tools, ihren Gestaltungsprozess und die Kunst, das perfekte Cover zu erschaffen.
Habt ihr Fragen, die ich ihr noch stellen sollte? Dann schreibt sie mir gerne in die Kommentare.