Ihr kennt doch alle diese Bücher, die einen nach dem Lesen ratlos zurücklassen. Man weiß nicht genau, was von ihnen zu halten ist. Bei mir laufen die immer unter dem Motte „Kann man lesen, muss man aber nicht“.
Meistens merke ich schon beim Lesen, irgendwas fehlt da. Das Buch kriegt mich einfach nicht. Allerdings kann ich es auch nicht abbrechen. Entweder weil ich wissen will, wie es ausgeht oder weil mir die Geschichte eben doch gefällt, es aber an der Umsetzung hapert. Nichts ist für mich schlimmer als ein Buch, dessen Geschichte mich wirklich packt, wo der Autor mich aber nicht kriegt. Es liegt dann einfach an seiner Umsetzung und nicht an der Geschichte.
Viele Autoren ermorden ihre Geschichte
Es fällt mir dann auch ziemlich schwer, eine Meinung über das Buch zu schreiben. Das Problem ist ja, nur weil es mir nicht gefällt, heißt das nicht, dass es keinem anderen gefällt. Die Geschmäcker sind eben doch sehr verschieden. Und das ist auch gut so.
Meistens lasse ich die Geschichte etwas sacken, mache mir Notizen und schreibe dann später eine Rezension. Manchmal geht das aber auch nicht. Ich habe dann das Gefühl nur die schlechten Seiten des Buches zu bewerten. Darum lasse ich es dann lieber.
Ich will damit nicht sagen, ich schreibe keine negativen Rezensionen. Das mache ich schon. Aber dann hat es das Buch wirklich verdient. Wenn ich allerdings das Gefühl habe, ich mache hier etwas schlecht, was vielleicht gar nicht so schlecht ist, weil mir einfach irgendwas gefehlt hat, was vielleicht gar nicht in die Geschichte gehört, lasse ich die Rezension einfach. *Oh man, Schachtelsätze kann ich.*
Was wollte der Autor mir mit der Geschichte sagen?
Und was nun mit all den gelesenen Büchern? Ignorieren? Verteufeln? In der dunkelsten Ecke verschwinden lassen?
Nein. Ich werde sie euch trotzdem vorstellen. Zusammen in einem Beitrag. Vielleicht denkt ja der eine oder andere, das klingt aber interessant.
Der Wisent von Boguslaw Bach fing locker flockig an, hat mich aber in der Mitte etwas verloren, mit dem Ende aber wieder versöhnt. (Ha, ha. So kurz kann eine Rezension sein.) Erwähnenswert bei dem Buch ist, was auch der Grund für mich war, es zu lesen, es spielt hier in meiner Region. Es beginnt in Polen und führt quer durch Deutschland bis nach Holland und wieder zurück.
Die Langeweile stirbt zuletzt von Julia Bruns ist eigentlich etwas, was ich gerne lese. Es war auch witzig – teilweise jedenfalls. Aber irgendwas hat mir gefehlt. Es fehlte der Punkt auf dem i. Das letzte Fünkchen hat mir eben gefehlt.
Der Rabbi und der Kommissar von Michel Bergmann gehört ebenfalls zu der Art Krimi, die ich gerne lese. Hier war der Anfang gut, die Mitte schwächelte und das Ende hatte mich dann wieder.
Mörderische Masche von Karla Letterman läuft unter dem Stichpunkt „ungewöhnlich“. Frau stirbt – Mann übernimmt ihren Handarbeitsladen – fängt an zu stricken/häkeln – löst nebenbei den Mord an seiner Frau. Ironisch. Witzig. Ungewöhnlich. Aber nichts, was ich erwähnenswert finde.
Der Kahn der fröhlichen Leute von Jochen Klepper wurde schon mehrfach verfilmt. Ich fand die Geschichte amüsant. Sie gefiel mir auch, weil sie hier in meiner Umgebung spielt. Im Buch gibt es einige historische Fotos, die das belegen.
Fast bis zum Nordkap von Judith Pinnow ist ein typischer Liebesroman. Ein Buch, das mir den Samstag versüßt hat. Was zum Schmunzeln und Schmachten. Eine Tasse Tee, ab unter die Decke und das Buch und schon ist man gut unterhalten.
Die rätselhaften Honjin-Morde von Seishi Yokomizi war mal etwas ganz anderes. Ich bin ja sonst nicht so der Krimifan. Aber manchmal packt es mich doch und das hier war so eine Geschichte. Sehr interessant. Sehr aufregend. Eben mal was ganz anderes im Vergleich zu meinen sonstigen Büchern.
Eine beiläufige Entscheidung von Maren Wurster verdient eindeutig das Prädikat „ungewöhnlich“. Es ist eine Geschichte, die aus zwei Geschichten besteht. Ersichtlich ist das durch die beiden verschiedenen Cover. Dabei ist es völlig egal, von welcher Seite man mit dem Lesen beginnt. Die eine Geschichte ist aus der Sicht der Mutter, die andere aus der Sicht des Sohnes. Die Mutter verlässt ihr Kind, weil sie völlig überfordert ist. Wie beide Seiten das Geschehene verarbeiten, ist interessant zu lesen.
Bring mich nach Hause von Jesus Carrasco ist die Geschichte von Juan, der Spanien schon vor Jahren verlassen hat und sich seitdem eher wenig mit seiner Familie befasst und alles seiner Schwester überlässt. Nach dem Tod des Vaters ist er gezwungen nach Hause zurückzukehren. Und plötzlich findet er sich allein mit der an Alzheimer erkrankten Mutter in seinem Elternhaus wieder. Eine Geschichte vom Erwachsenwerden, von Familie und Verantwortung.
Die Tochter des Kommunisten von Aroa Moreno Duran ist eins dieser Bücher, die man liest und dann irgendwie nicht weiterweiß. So ging es mir jedenfalls. Stellenweise hat es sich schwer gelesen. Manches war für mich nicht so recht nachzuvollziehen. Im Großen und Ganzen hat das Buch bei mir wenig Eindruck hinterlassen.
Cafe Leben von Jo Leevers erscheint erst im November und ist ein Buch, das ich trotz aller Zweifel sehr empfehlen kann. Es drückt stellenweise etwas auf die Tränendrüse, ist manchmal sehr bedrückend, gehört aber trotzdem zu den Büchern, die ich kein zweites Mal lesen würde. Die Geschichte gehört zu denen, die beim Lesen ans Herz gehen, bei der man das eine oder andere Tränchen verdrückt, die dann aber schnell aus dem Kopf verschwinden. Mir persönlich fehlt trotz allem der bleibende Eindruck.
Dieser Beitrag wurde gelöscht von Hanna Bervoets läuft ganz klar unter dem Motto „Was will der Autor damit sagen“. Oder um es anders auszudrücken. Stark angefangen und stark nachgelassen. Der Anfang hat mich neugierig gemacht und bei mir Erwartungen geweckt, die leider nicht erfüllt wurden. Das Ende hat mich sogar ziemlich ratlos zurückgelassen. Was war das jetzt? Was ist passiert? Worum ging es eigentlich? Es blieben so viele Fragen offen. Schade. Das Thema hätte so viel mehr hergegeben und die Ansätze dazu waren ja da.
Jahre mit Martha von Martin Kordic ist eins dieser Bücher, von denen ich sage „ja, hab ich gelesen, hätte ich aber auch lassen können“ Die vielen durchweg positiven Bewertungen kann ich hier nicht ganz nachvollziehen. Es war nicht schlecht, aber es fehlte das, was das Buch in Erinnerung bleiben lässt.
Wie geht ihr mit solchen Büchern um? Brecht ihr ab? Bewertet ihr sie negativ? Oder verschwinden sie ganz schnell wieder aus euren Regalen und euren Köpfen?