BookTok made me buy it
Dieser Satz schwirrt schon eine ganze Weile in der Buchbubbel herum. Blogger werfen damit um sich, genau wie Verlage und Autoren. Selbst auf arme Bücher wird er geklebt oder noch schlimmer – gedruckt. Ich werde des Öfteren genötigt, mich auf Tik Tok nieder zulassen, aber meine Antwort ist immer nein. Das ist einfach nicht meine Plattform.
Was mich zur Frage bringt: Was ist meine Plattform? Also schauen wir uns da doch mal etwas um.
BookTok
Der Begriff BookTok bezieht sich auf die buchbezogene Community auf TikTok. Dabei geht es um Leser, Autoren sowie Verlage, die Inhalte rund um Bücher teilen. Der Begriff setzt sich aus Book (Buch) und Tok (von TikTok) zusammen.
Was umfasst BookTok?
Buchrezensionen und Empfehlungen: Nutzer sprechen über ihre Lieblingsbücher, geben Leseempfehlungen oder bewerten aktuelle Bestseller.
Trends und Challenges: Es gibt bestimmte Bücher oder Genres, die durch virale Trends an Popularität gewinnen (z. B. „Books that made me cry“ oder „Enemies to Lovers Empfehlungen“).
Ästhetische Präsentationen: Viele BookTok-Videos sind visuell ansprechend gestaltet, mit stimmungsvollen Clips von Bücherregalen, Leseecken oder Cover-Showcases.
Leserreaktionen: Emotionale Reaktionen auf Bücher, insbesondere überraschende Wendungen oder herzzerreißende Enden, sind ein beliebtes Format.
Schreib- und Autoren-Content: Autoren nutzen BookTok zur Selbstvermarktung, teilen Einblicke in ihre Schreibprozesse oder teasern neue Bücher an.
Verlagsmarketing: Viele Verlage und Buchhandlungen haben BookTok als Marketingplattform entdeckt und nutzen es gezielt zur Bewerbung bestimmter Titel.
BookTok hat inzwischen einen großen Einfluss auf den Buchmarkt. Bücher, die dort viral gehen, landen oft auf den Bestsellerlisten, selbst wenn sie schon älter sind (It Ends With Us, The Song of Achilles oder Fourth Wing sind Beispiele dafür).
Bookstagram
Die Buchcommunity auf Instagram wird meist Bookstagram genannt – eine Kombination aus Book (Buch) und Instagram.
Was macht Bookstagram aus?
Ästhetische Buchfotos: Viele Nutzer präsentieren Bücher mit kreativen Hintergründen, Dekorationen oder thematisch passenden Accessoires.
Rezensionen und Kurzmeinungen: Oft in den Captions oder als Karussell-Posts.
Leselisten & Empfehlungen: Monats- oder Jahres-TBRs (To Be Read), Lieblingsbücher oder thematische Buchlisten.
Reels & Stories: Schnelle Buchempfehlungen, Unboxings, Lese-Updates oder Challenges.
Interaktive Formate: Umfragen, Abstimmungen oder Diskussionen in den Kommentaren.
Bookstagram ist weniger auf schnelle Trends ausgelegt als BookTok, aber es lebt stark von Ästhetik und Community-Interaktion.
Gibt es Unterschiede zwischen BookTok und Bookstagram, auch wenn beide Plattformen sich um Bücher drehen?
1. Format & Präsentation
BookTok: Hauptsächlich kurze Videos mit schnellen Schnitten, Musik, Text-Overlays und Emotionen. Viel Fokus auf virale Trends.
Bookstagram: Bilder und Karussell-Posts mit ästhetischen Buchfotos, oft mit langen Bildunterschriften. Dazu Reels und Stories.
2. Inhalt & Stil
BookTok: Emotionalere, ungefilterte Inhalte – viele Reaktionen, Live-Rezensionen und lustige Challenges. Texte sind meist kurz.
Bookstagram: Strukturiertere, oft ausführlichere Buchbesprechungen mit durchdachten Captions.
3. Interaktion & Community
BookTok: Algorithmen fördern virale Inhalte, sodass Bücher schnell in den Hype geraten. Die Community interagiert oft direkt in den Kommentaren.
Bookstagram: Mehr Fokus auf persönliche Vernetzung und Austausch über DMs, Kommentare und Story-Interaktionen.
4. Einfluss auf den Buchmarkt
BookTok: Kann einzelne Bücher in kürzester Zeit auf die Bestsellerlisten katapultieren, oft durch emotionale Trends.
Bookstagram: Hat ebenfalls Einfluss, aber eher durch langfristige Sichtbarkeit und ästhetische Präsentation.
5. Zielgruppen & Altersstruktur
BookTok: Jüngere Zielgruppe (Teenager bis junge Erwachsene), viele Trends drehen sich um Romantasy, New Adult oder emotional aufwühlende Bücher.
Bookstagram: Etwas breiter gefächert, auch viele Leser*innen über 30. Die Genres sind vielfältiger, und klassische Literatur spielt eine größere Rolle.
Fazit
BookTok ist dynamisch, emotional und trendbasiert. Perfekt für schnelle Aufmerksamkeit und Hypes.
Bookstagram ist ästhetisch, informativ und beständiger. Gut für nachhaltige Buchdiskussionen und Rezensionen.
Viele Buchliebhaber sind auf beiden Plattformen aktiv, aber je nach Vorliebe kann man sich in einer der Communities wohler fühlen.
Und was ist mit Facebook?
Ich persönlich habe das Gefühl, dass Facebook mal mehr und mal weniger hoch im Kurs steht.
Facebook spielt in der Buchcommunity tatsächlich eine kleinere Rolle als früher. Es gibt zwar noch Büchergruppen, in denen sich Leser austauschen, aber die Plattform ist weniger dynamisch als Instagram oder TikTok. Viele Buchblogger und Verlage haben noch Seiten auf Facebook, aber die Reichweite ist oft begrenzt, weil der Algorithmus organische Beiträge nicht so stark pusht. Stories und Reels sind dort auch weniger präsent.
Kurz gesagt: Facebook funktioniert eher für Diskussionen in Gruppen, während BookTok und Bookstagram für Trends, Sichtbarkeit und Ästhetik relevanter sind.
Und nun? Welche Plattform ist nun für wen geeignet? Ich glaube, das ist immer eine persönliche Entscheidung und je nach Bedürfnissen ändert sich das auch einfach mal.
Ich nutze meinen Blog als Heimathafen. Er erlaubt mir Dinge, die auf Instagram und Co. einfach nicht funktionieren. Facebook wird von mir auch vernachlässigt. Es ist da, aber ich nutze es eher wenig.
In letzter Zeit habe ich eher das Gefühl, mich mehr auf Instagram rumzutreiben. Ich kann hier schnell mal eine Story posten oder einfach einen kurzen Beitrag schreiben, was auf dem Blog doch eher länger dauert und mit mehr Aufwand daher kommt. Für mich funktioniert die Kombination aus beidem. Blog und Instagram. Nennen wir das jetzt Blogstagram?
Und wie sieht es bei euch aus? Auf welcher Plattform treibt ihr euch so rum und warum?
Ich bin neugierig?