Westminster Abbey ist, wie ich finde, eine beeindruckende Kathedrale, auch wenn ich sie noch nie mit eigenen Augen gesehen habe. Genauso beeindruckend hätte das Buch sein können, war es aber nicht.
Ich habe das Buch bei einem Buddy-Read gelesen. Das bedeutet ich habe es mit jemandem zusammen gelesen und wir haben uns über das Gelesene ausgetauscht. Wir waren eine größere Gruppe und eben immer in zweier Paare aufgeteilt.
Ich muss dazu sagen, dass ich mich mit historischen Büchern nach wie vor sehr schwer tue. Obwohl mich da schon einige Bücher echt überrascht haben. Hier hat mir der Klappentext gefallen und ich dachte, wir zwei könnten Freunde werden. Also das Buch und ich.
Auf den ersten Seiten schien das auch gleich der Fall zu sein. Ich kam gut in die Geschichte rein und fand das Setting interessant. Was mich von Anfang an irgendwie gestört hat, war die Liebesbeziehung des Baumeisters mit der Grafentochter. Ich habe sie irgendwie als störend empfunden. Wobei ich nicht genau sagen kann, woran es lag.
Ich habe immer darauf gewartet, das sie irgendeine Bedeutung für die Geschichte entwickelt hat. Das hat sie aber nicht. Ohne sie wäre die Geschichte – für mich – gleich gewesen. Auf der anderen Seite waren es dann aber die Entwicklungen in der Geschichte der beiden, die mich bis zum Ende haben durchhalten lassen. Sie brachten dann doch etwas Spannung in eine Gleichtönigkeit, die mich das Buch hätte abbrechen lassen, wenn ich es nicht mit jemandem zusammen gelesen hätte.
Zusammenfassend kann ich sagen, die Geschichte um den Bau der Kathedrale war eigentlich interessant, aber für meinen Geschmack zu eintönig geschrieben. Sie konnte mich nicht fesseln und es war fast schon ein Aneinanderreihen von historischen Fakten, was für mich der größte Minuspunkt bei historischen Büchern ist. Ich habe erwartet, dass der Autor sich mehr auf die Westminster Abbey konzentriert. Für mich ging es zu wenig um deren Bau.
Ich habe bisher noch kein Buch des Autors gelesen, weiß daher also nicht, ob es einfach seine Art zu schreiben ist. Manchmal ist es ja genau das, was keine Beziehung zwischen Leser und Geschichte aufkommen lässt.
Ich habe durchaus begeisternde Meinungen zum Buch gehört und auch die Leser von historischen Büchern, die es bei uns im Buchladen gekauft haben, waren begeistert. Es ist also meine ganz persönliche Erwartung, die hier nicht erfüllt wurde. Aber sind Rezensionen nicht immer persönliche Eindrücke?
Lasst euch von meiner Meinung nicht abschrecken. Für Fans von historischen Settings ist das Buch vielleicht genau das Richtige.
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Autor: Claudius Crönert Titel: Die Kathedrale des Königs Erschienen: 31. August 2023 | Herausgeber: Ullstein Verlag Seiten: 496 ISBN: 978-3-548068305 |