Auf Arbeit begann diese Woche eine Diskussion mit den Worten „Guck mal (den Verlag lasse ich jetzt mal weg), so macht man die Cover für eine fortlaufende Reihe.“
Mein innerer Monck springt auf so etwas immer gleich an. Mich nervt das nämlich sehr. Wenn ich eine Reihe im Regal habe, soll sie auch als Reihe erkennbar sein. Also vom Buchrücken her.
Aber wie sieht die Realität aus?
Verschiedene Größen. Verändertes Logo. Titel mal groß und mal klein. Autor mal oben und mal unten. Schön ist anders. Am schlimmsten, wenn es auf einmal seitenverkehrt ist. Da kriegt man vor dem Bücherregal ein Schleudertrauma.
Mein liebstes Beispiel ist hier immer die Karpatianer-Reihe von Christine Feehan.
Mittlerweile gibt es davon über 20 Bücher. Und von Einheitlichkeit ist keine Spur. Es gibt sie in 5 oder 6 verschiedenen Varianten.
Als ich die Bücher damals entdeckte, sah das erste Buch wie ein Nackenbeißer aus. Ihr wisst schon, die Frau übergebeugt, Nacken freiliegend, sieht aus, als würde er sie gleich beißen. Das Cover passte null zur Geschichte. Wer entscheidet sowas eigentlich?
Ein Glück für mich, es war die Phase, in der ich auf Nackenbeißer-Bücher stand. Sonst wären mir diese Bücher völlig entgangen.
Dann wurde das Design geändert. Oben kleines Bild unten Titel und Autor. Dann wieder anders und dann und dann und dann… Irgendwann sah dann das Logo des Verlages anders aus. Ahhhh….
Anfangs habe ich noch versucht, die Bücher umzutauschen, aber dann irgendwann aufgegeben. Seitdem zuckt mein innerer Monck immer zusammen, wenn ich an diesem Regal vorbei gehe.
Warum – Wieso – Weshalb
Muss das eigentlich sein? Wer entscheidet das? Warum?
Ich weiß, dem Inhalt ist das Cover egal. Aber das Auge liest doch mit. Dieser Blick ins Bücherregal macht doch was mit einem. Oder geht das nur mir so? Es soll schön aussehen. Eine Reihe soll auch als solche erkennbar sein.
Bitte sagt mir, dass nicht nur ich so spinne…
Sieht das nicht großartig aus?
So einheitlich. Wiedererkennbar. So beruhigend.
Das zaubert mir gleich ein Lächeln aufs Gesicht und ich will meine Bücher streicheln.
Ein Blick ins Bücherregal und sofort weiß ich – diese Reihe – die Geschichte – die Protagonisten. Auf einen Blick fällt mir wieder ein, wer mich genervt hat, wer mich zum Lachen gebracht hat, wen ich vermisse.
Wenn es nicht stimmig ist, hakt was bei mir. Ich stocke und muss überlegen, welches Buch dazugehört, worum es geht, habe ich es schon gelesen.
Ich weiß, ich bin seltsam. Ich gebe es zu und stehe dazu.
Und ihr so?
Jetzt wisst ihr, dass ich bei Buchrücken und Covern einen Tick habe.
Und ihr so? Stört es euch oder gehört ihr eher zur „mir doch egal“ Fraktion?
Es gibt Leute, die kaufen die Bücher nur als E-Books, weil sie das Aussehen stört. Gehört ihr auch dazu? Für mich wäre das nichts. Ich muss meine Lieblinge im Regal haben. Zum Streicheln. Zum immer wieder Lesen. Zum einfach nur Angucken.
Habt ihr noch Beispiele für unterschiedliches Aussehen innerhalb einer Reihe?
Wie handhabt ihr das?
Und die Frage aller Fragen: Ist schon wer hinter das Mysterium gekommen, warum das so ist? Entscheidet das irgendwer beim Verlag, der die Geschichte gar nicht kennt? Willkür? Absicht? Ignoranz?
Hat irgendwer eine Antwort?