Schon als ich den Titel las – Was geht, Annegret? – wusste ich, das muss ich lesen. Ich habe lustige Situationen erwartet, ein Wohlfühlroman eben. Bekommen habe ich so viel mehr. Es war lustig, aber auch auch ernst, Ich habe sehr oft mit dem Kopf geschüttelt, aber auch sehr viel gelacht. Um es in einem Satz zusammenzufassen:
ICH LIEBE ES!!!!
Franka Bloom hat so eine Art zu schreiben, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, mittendrin zu sein. Von der ersten Seite an gab es kein Fremdeln. Weder mit Annegret noch mit den WG-Bewohnern oder den anderen Figuren der Geschichte.
Sie könnten meine Nachbarn sein, Familienmitglieder, Freunde, Kollegen. Das macht das ganze irgendwie ziemlich realistisch.
Annegret verschlägt es in die berliner WG ihrer Enkelin, alles ist besser als das von der Tochter ausgesuchte Altersheim. Allein die Vorstellung hat mich neugierig gemacht. In meinem Kopf habe ich sofort Situationen gesehen, die nun eben einmal entstehen, wenn zwei so unterschiedliche Generationen aufeinandertreffen.
Aber die Autorin hat meine Vorstellung noch weit übertroffen. Egal ob es das Liebesleben, das Putzverhalten, die Einstellung zu Fleisch oder kein Fleisch oder einfach das Leben ist. Da gibt es so viel Konfliktpotential und Missverständnisse, aber auch so viel Verständnis, Hilfe, Solidarität und Liebe.
Jeder sollte eine Annegret haben.
Witzig, emotional, tiefgründig, berührend, zum Totlachen und Augen-aus-dem-Kopf-weinen – mir fallen gar nicht so viel Worte ein, um dieses Buch zu beschreiben.
Annegret ist in ihrem Leben ziemlich am Ende angekommen, aber trotzdem gibt es noch so viel zu entdecken und auszuprobieren. Wohingegen die jüngere Generation noch am Anfang steht, aber seltsamerweise genau die gleichen Probleme hat. Ob alt oder jung, jeder geht anders damit um und gemeinsam wird ein Weg gefunden, ohne das jemand auf der Strecke bleibt.
Die Mischung aus humorvollen Momenten, emotionalen Höhen und Tiefen sowie überraschenden Wendungen macht “Was geht, Annegret?” zu einem Highlight für mich. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und hätte am Ende am liebsten noch einmal von vorne angefangen.
Für mich war “Was geht, Annegret?” nicht nur ein Buch ist, das ich mit viel Liebe gelesen habe, sondern auch eine Erfahrung, die ich durchlebt habe und nicht mehr missen möchte.
Mit seiner mitreißenden Handlung, seinen lebendigen Charakteren und seiner einfühlsamen Themenbehandlung ist dieses Buch ein echtes Highlight für mich.
Eine klare Leseempfehlung für alle, die auf der Suche nach einem Buch sind, das sie sowohl unterhält als auch berührt, und das sie noch lange nach dem Zuschlagen nicht vergessen werden.
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Autor: Franka Bloom Titel: Was geht, Annegret? Erschienen: 12. März 2024 | Herausgeber: Rowohlt Taschenbuch Seiten: 432 ISBN: 978-3-499011207 |