- Der neue Panem – 26 €
- Der neue Twilight – 28 €
- Der neue Follett – 36 €
Ich höre schon die lauten Schreie. Zu teuer … die kriegen wohl den Hals nicht voll … das gebe ich nicht aus … da warte ich eben auf das E-Book …
Na, wer erkennt sich wieder?
Hört auf, über die Preise von Büchern zu meckern, wenn ihr euch einen besch…. Starbucks Kaffee für 6€ kaufen könnt.
Ich weiß, nicht jeder macht das, aber irgendwie passt der Vergleich noch immer.
Auf Facebook sehe ich, dass ständig Reziexemplare gepostet werden – schön – gönne ich jedem – freue mich auch immer drüber – aber ich habe das Gefühl, dass dabei aus dem Blick gerät, was so ein Buch eigentlich kostet und warum es so viel kostet.
Niemand arbeitet umsonst – kein Autor – kein Lektor – kein Grafiker – keine Druckerei – kein Verlag – kein Buchhändler … Ich könnte diese Liste noch unendlich verlängern. Wisst ihr eigentlich, durch wie viele Hände ein Buch geht, ehe es bei euch zu Hause ankommt?
Ich weiß nicht, wie hoch die reinen Herstellungskosten pro Buch sind, aber ich kann mir vorstellen, dass ein Buch für 10€ wenig Gewinn abwirft. Wer bezahlt also die Leute, die so ein Buch erst möglich machen? Wir Leser.
Wir bezahlen für all die Stunden, die wir vertieft in unsere Lieblingsbücher verbracht haben, für all die tollen Geschichten, die wundervollen Cover und für den ganz besonderen Moment, wenn wir wieder ein neues Buch in den Händen halten. Also wertschätzt deren Arbeit bitte, in dem ihr nicht laut jammernd jeden Preis beschimpft.
Buchpreisbindung
In Deutschland ist der Buchpreis per Gesetz geregelt. Und das nicht, um die Leser zu ärgern, sondern eigentlich zu ihrem Schutz. Versteht nur kaum einer.
Stellt euch doch mal vor, jeder könnte den Preis für sein Buch selbst festlegen. Was würde dabei herauskommen? Nichts Gutes. Es gäbe eine Preisschlacht. Die großen Ketten hätten die Nase vorn. Kostendeckung Fehlanzeige. Das Nachsehen hätten die Autoren und die kleinen Verlage und Buchhandlungen. Schon das Gemecker über das große A vergessen?
Was ist uns ein Buch also wert?
Offensichtlich nichts. Manchmal möchte ich den Autoren zurufen: Verkauft eure Bücher nicht unter Wert!
Ich habe vor Kurzem jede Menge Bücher aussortiert. Auch alte Bücher. Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe sogar eins mit einem Aufkleber in DM gefunden. Wisst ihr, was das Buch gekostet hat? 15 DM. 15!!! Pi mal Daumen wäre das jetzt also 7 €. Es war ein Liebesroman. Knapp 250 Seiten.
Und heute wird gemeckert, weil 1000 Seiten eben kosten, was sie kosten. Klar, der Name des Autors zählt auch. Genau so wie die Fanbase.
Mein Beitrag hier hat so knapp 600 Worte. Dafür habe ich etwa 1 Stunde gebraucht. Vielleicht etwas mehr. Dazu noch die Zeit zum Korrekturlesen, um die Fotos zu suchen und alles ordentlich auf den Blog zu bringen.
Wie viele Worte hat so ein Buch mit knapp 300 Seiten? Wie lange schreibt der Autor daran? Wie lange braucht das Lektorat? Wer druckt es? Wer macht das Cover, das Marketing? Wer bringt die Bücher in die Buchhandlungen oder zu euch nach Hause? Was ist euch die Arbeit des Autors wert? Mindestlohn? Eher darunter, wenn ich höre, wie einige über die Preise für Bücher meckern. Und in welchem Ton.
Mal ganz ehrlich Leute. Wie viele Bücher kauft ihr pro Monat? Wie viele gibt es als Reziexemplare – also für lau?
Ich weiß. Ich will sie auch alle haben. Jedes einzelne Buch. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Man kann nur das Geld ausgeben, dass man auch zur Verfügung hat. Ihr wollt doch für eure Arbeit auch vernünftig bezahlt werden.
Sollen die Autoren ihre Bücher für 1 € verkaufen? Seid ihr dann zufrieden? Eins ist dann aber sicher: Es wird bald keine Bücher mehr geben, denn es wird keiner mehr da sein, der sie schreibt.