Eigentlich war der Beitrag für August schon fertig. Ich hatte nur noch keine Zeit, ihn zu posten. Aber jetzt hat sich Petunia einfach vorgedrängelt.
Als Blogger bekommt man ja so ab und zu das eine oder andere Rezensionsexemplar angeboten. Seit es bei mir den Kinderbuchtag gibt, schaue ich da auch öfter nach Kinderbüchern. Petunia ist mir sofort ins Auge gesprungen. Und es ist so schön passend, schließlich geht es um Bücher und das Lesen.
Ich versuche hier immer Bücher vorzustellen, die auf die eine oder andere Art nicht alltäglich sind oder eben ein Thema haben, das mir wichtig ist. Und lesen ist wichtig. Sehr wichtig sogar. Es kann doch nicht sein, dass Jugendliche und auch Erwachsene nicht in der Lage sind, einfache Texte zu lesen, Straßenschilder, Speisekarten, Formulare bei Behörden. Das lässt sich beliebig weiterführen.
Es bringt auch nichts, zu sagen, die Politik ist schuld…
die Schule ist schuld oder wen auch immer wir gerade verantwortlich machen wollen. WIR können etwas tun. Mit ganz einfachen Mitteln. Schon im Kleinkindalter. Zu Hause. In der Familie.
Meine Kinder sind auch nicht so die großen Leser. In den höheren Klassen ließ das Interesse an Büchern leider nach. Ich habe sie immer mal mit interessanten Büchern geködert und hatte dabei größeren oder kleineren Erfolg. So geht es wahrscheinlich jedem zu Hause. Aber wenn die Mäuse klein sind, haben sie großes Interesse an Büchern, an Geschichten, am Vorlesen. So lange es hält, sollten wir dieses Interesse nutzen und ihnen so viele Bücher wie möglich anbieten. Mir persönlich war es immer egal, ob meine Kinder dicke Wälzer, Comichefte, dünne Bücher oder die Zeitung lesen. Hauptsache sie lesen.
Lesen ist wichtig!
Bücher schulen nicht nur das Verständnis für Worte, die Rechtschreibung oder das Aufnehmen von Informationen aus Texten, sie regen auch die Fantasie der Kinder an, lassen sie ihre Umwelt mit anderen Augen sehen.
In Zeiten von Smartphone, Laptop und Internet ist es schwerer und auch leichter, die Kinder zum Lesen zu bringen. Sie greifen vielleicht weniger zu Büchern, lesen aber auf E-Readern und Smartphones. Sie reden weniger, schreiben aber Whatsup-Nachrichten wie die Weltmeister. All das schult ihr Verständnis für Sprache und es erweitert ihr Wissen.
Mein jüngster hatte z. Bsp. ein Faible für Lexika. Die hatten so schöne Titel wie „Warum ist Pisse gelb?“, „Warum wackelt Wackelpudding?“. Sie haben ihm Wissen vermittelt und er hat gelesen. Freiwillig. Gerne.
Jetzt schwadroniere ich hier über mein Lieblingsthema und wollte euch eigentlich Petunia vorstellen. Also, darf ich vorstellen:
Petunia von Roger Duvoisin
So toll verpackt kam es bei mir an. Liebevoll mit Schleifchen und einem Brillenputztuch. Mit einem tollen Spruch.
Petunia ist eine Ganz. Dumme Ganz nennen sie alle. Das ist gemein. Als sie ein Buch findet, hält sie sich plötzlich für schlau, sie hat ja ein Buch. Sie vergisst dabei aber, dass das Buch kein Accessoire ist, sondern auch gelesen werden muss. Zu dieser Erkenntnis kommt sie ganz allein. Also ist sie doch nicht so eine dumme Ganz, oder?
Jeder von uns kennt doch bestimmt jemanden, für den Bücher nur Accessoires sind.
Vollgestopfte Bücherregale, schöne Cover, wichtige Namen – aber kein Buch gelesen. Solche Leute sind mir immer etwas suspekt. Da kann ich die Frage „Hast du die alle gelesen?“ manchmal verstehen.
Wie geht es euch damit? Was ist euer erster Eindruck, wenn ihr vor einem Bücherregal steht? Ich persönlich will ja immer stöbern. Jedes Buch in die Hand nehmen. Da kommt dann das „Was hat er?“ bei mir durch.
Und wie ist eure Meinung zum Lesen? Habt ihr Kinder? Lesen sie? Müsst ihr sie animieren oder eifern sie den lesebegeisterten Eltern nach? Brechen die Regale im Kinderzimmer vor lauter Büchern zusammen oder ziehen sie eine Grimmasse, wenn sich ein buntverpacktes Geschenk als Buch entpuppt?
Erzählt es mir. Ich bin neugierig.